Melbourne

(Bilder wie immer bei sevenload.)

Nach den Grampians ging es also nach Melbourne vom Ostermontag bis Donnerstag (12.04.) geblieben bin.

Meine Zeit dort habe ich in einem Backpackers Hostel verbracht, in der Nähe des Stadtzentrums.

Also hier ein paar Facts: Melbourne ist die Hauptstadt von Victoria, die zweitgrößte Stadt Australiens mit 3.7 Millionen Einwohnern und ist eine geplante Stadt, was sich am quadratisch unterteilten Stadtzentrum ablesen lässt.

Im Backpackers war es sehr interessant, man trifft schon sehr viele Leute aus aller Welt dort. Außergewöhnlich viele Deutsche, die auf der Suche nach sich selbst sind oder so, aber man konnte die, wenn man wollte, auch umgehen. Meine indischen Zimmergenossen haben zudem spontan beschlossen mich in die lokale Inder-Community reinzuadoptieren und wollten mir kaum glauben, dass ich nicht aus Bombay oder wenigstens Umgebung komme.

backpackers


Es ist überhaupt sehr amüsant für was ich schon alles gehalten wurde: Inder, Franzose, Italiener, Grieche, Iraker, Iraner, Österreicher, Spanier und ein paar andere an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Ich werde das in Zukunft auf der linken Navigationsleiste festhalten. Insgesamt ist der Umgang mit Nationalitäten hier sehr relaxt, im Grunde interessiert es die Leute nur als Small-Talk-Thema, um ins Gespräch zu kommen und den fremdsprachigen Akzent einzuordnen. Eine sehr angenehme Atmosphäre zu Deutschland, wo es doch gelegentlich vorkommt, dass man in gebrochenen Deutsch angesprochen wird und Leute es kaum fassen können, dass der Deutsche nicht mehr Deutsch aussehen muss.

Es ist schon unglaublich, wie beliebt Australien zurzeit für Europäer ist. Amerika ist als In-Land abgelöst und jeder, absolut jeder hier, ist Experte in US-Politik und Sonderbotschafter für Dämonisierung der USA, fast schon widerlich wie sehr Leute es genießen den USA eine auszuwischen ohne auch nur annähernd über die kurzfristige Geschichte hinauszugehen. Interessantes dazu schrieb auch Andreas C. Lazar hier und hier...

Zudem widme ich ihm das nachfolgende Bild ;-)

scientology


Na ja, also den Rest der Zeit habe ich damit verbracht die Stadt zu erkunden, was auch sehr schön war. Melbourne ist völlig anders als Adelaide, hat Hochhäusern und riesige Modeboutiquen, viel eher wie eine Weltstadt also.
Was mich wirklich beeindruckt hat, waren die futuristischen (ich weiß, ich weiß, das Wort ist schrecklich, aber hier ists wahr) Bauten. Die Gebäude haben echt gewagte geometrische Muster und die Architekten hatten ihre helle Freude an Melbourne und sich da ordentlich ausgetobt. (Die Bilder gibts auch größer: einfach anklicken!)







melbourneskyscrapersSouthern Cross
Am Mittwoch habe ich Lucy getroffen, meine Mitbewohnerin aus Adelaide, deren Eltern in Melbourne wohnen und die mich ein wenig durch die Stadt geführt hat. Melbourne ist eine Stadt durch die man wirklich geführt werden muss. Es gibt unzählige Seitengassen, die man nie betreten würde, die aber vollgestopft mit kleinen, gemütlichen Restaurants und Cafes sind. Die sieht man nur, wenn man weiß, dass da was ist. Dieselbe Regel gilt für Night-Clubs, die kaum Werbung machen und die in den Seitengassen gezielt angesteuert werden müssen. Man muss also ständig auf dem Laufenden bleiben, um die angesagtesten Clubs zu kennen.






SidewayMall
Dominant ist auch das Crown-Casino, das Größte in der südlichen Hemisphäre (die Worte aus der Werbebroschüre), in dem unter anderem No-Limit Texas Holdem gespielt wird. Und als ich da war, gab es ein Free-Satellite-Tournament für einen Platz in der World Series of Pokers 2007 in Las Vegas. Ich wollte natürlich mein Glück versuchen und mitmachen, aber leider hatte ich meinen Pass nicht mit und ohne war die Anmeldung nicht möglich. Schade, schade,…(Die Bilder gibts auch größer: einfach anklicken!)





CrownCrownCrown
Das gute war aber, dass dort ich Scotty (von dem ich leider kein Bild finden kann) getroffen habe, der mich dann ein wenig in das Nachtleben Melbournes eingeführt hat und mir die Gegend gezeigt hat. Eine sehr spontane Sache, die typisch für die Menschen hier ist: einfach mal jemand Fremden die Stadt zu zeigen, wäre eine ziemlich seltene Sache für Deutschland…

Aber Deutschland ist nie ganz fern, denn ich durfte die Expansionsgelüste von ALDI bewundern:


ALDI


Insgesamt hat mir Melbourne gefallen und die Stadt ist schon ausgefallen und es gibt einiges zu sehen. Insbesondere funktioniert hier das öffentliche Transportsystem wesentlich besser als in Adelaide. Es ist schon angenehmer eine Straßenbahn zu nehmen, die auf die Minute ankommt als einen Bus mit plus minus fünf Minuten Varianz in der Ankunftszeit, wie es üblich ist in Adelaide. Dadurch, dass ich im Backpackers war, habe ich nicht zu viele Leute aus der Umgebung getroffen, was ich etwas schade fand, da man dadurch mehr als die Touristenattraktionen einer Stadt zu sehen bekommt. Aber gut, ich gebe Melbourne auf jeden Fall eine zweite Chance und werde es mir noch mal genauer anschauen.

Es ging dann am Donnerstagabend mit dem Zug in einer 14-Stunden-Fahrt nach Sydney.




1 comment:

Anonymous said...

Danke. Weißt Du, warum auf dem Cover von "Dianetics" ein Vulkan abgebildet ist?