Gliding

Bilder gibts wie immer bei sevenload.

In der Orientation Week hat sich der Gliding Club vorgestellt und spottbillig Segelfluggutscheine verschleudert. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und daher ging es letzte Woche am 18.3. in die Lüfte.
Nach 90 Minuten Fahrt um 8 Uhr morgens (an einem Sonntag!) kam ich in Barossa Valley an, das vor allem durch seinen hervorragenden Wein besticht und ansonsten durch eine Vorahnung dessen, was das Outback bedeutet.
Im Klartext: Der Segelflugplatz war absolut jenseits jeglicher Zivilisation, nur Schafe, Fliegen und unerträgliche Hitze.

Anekdote zu den Fliegen: Als unser Fluginstruktor die Sicherheitseinweisung gemacht hat, hat er eine Fliege in dem Munde bekommen, sie dann in einem Hustenanfall ausgespuckt und totgetreten. Die einzige Bemerkung dazu: Es ist besser, sie nicht zu verschlucken, weil sie sich den ganzen Weg runter durch die Speiseröhre bewegen und das ein sehr komisches Gefühl ist. Die Fliegenproblematik scheint hier also bestens bekannt zu sein.


Der Segelflugverein an sich war echt toll. Die hatten da eine schöne Hütte hingestellt mit Kühlschränken und allem, was man so jenseits der Zivilisation braucht. So ähnlich wie Pfadfinder, nur ohne das ganze Rumgelaufe.
Nach der Sicherheitsinstruktion und echt langem rumgewarte (es waren zehn Leute da), ging es dann in Luft, wobei ich nicht fliegen durfte, sondern das der Instructor gemacht hat, der hinter mir saß. Das ganze ist wie in der Fahrschule: Alle meine Steuerhebel sind mit den Steuerhebeln auf dem Zweiten Sitz gekoppelt, das heißt die Kontrolle liegt beim Hintermann.
In die Luft kommt man durch ein Kabel, das durch ein traktorartiges Fahrzeug auf der Landebahn ausgelegt wird. Anschließend wird die Kabelrolle mit einem sehr starken Motor gezogen, so dass der Glider anheben kann. In der Luft bleibt man durch thermischen Auftrieb. Man sucht also, genau wie die Vögel, Punkte, die einen durch aufsteigende warme Luft nach oben treiben. Findet man sie nicht, muss man wieder landen.


Fliegen mit einem Segelflieger ist etwas ganz anderes.
Der Glider ist relativ ruhig und man kann auf die Landschaft schauen und das richtig genießen. Es ist ein tolles Gefühl da oben zu sein, richtig fantastisch!
Insgesamt durfte ich zwei Flüge machen. Der Erste verlief sehr gemächlich und ruhig. Beim Zweiten wurde dann richtig Eindruck geschindet: Es wurde Luftakrobatik geboten.
Das heißt Loopings, Sturzflüge und Kreiselbewegungen. Richtig beeindruckend, dass man das alles mit einem unmotorisierten Flugzeug machen kann und sehr spannend, wenn man drinnen ist.


Das ganze ging dann bis zum späten Abend, so dass ich ziemlich fertig, aber sehr glücklich mit der neuen Erfahrung, daheim angekommen bin.
Es wäre sehr spannend (und recht billig) hier einen Segelflugschein zu machen, aber der Zeitaufwand ist einfach zu gewaltig. Segelfliegen ist mehr als ein Hobby: Man muss schon bereit sein einen Teil seines Lebens nur dieser Sache zu widmen, das heißt jede Woche rausfahren, stundenlang warten, um dann endlich in die Luft zu dürfen.
Ich kann die Leute, die das machen sehr gut verstehen, aber für mich kommt das derzeit nur als gelegentliche Option in Frage, weil es hier einfach so viele tolle Sachen zu machen gibt, die es bei uns nicht gibt (Segeln, Surfen, Klettern, …).
Aber wer weiß, vielleicht wenn ich wieder zurück bin…
Schließlich wurde mir erzählt, dass Deutschland das Mutterland des Segelfliegens ist.

1 comment:

Anonymous said...

Oh Gott, Michi, ich bin soo neidisch. WIe kannst du dir das alles leisten? Als der Christian in Australien war, konnte er noch nicht mal was zu essen kaufen. Zeitweise.
Bei mir persönlich passiert gerade nicht besonders viel. Arbeite gerade jeden Tag harte sieben Stunden bei einer Familie mit einem klitzekleinen Baby (beim DRK). Und einem riesigen Hund, der ständig versucht, sich das Baby zu schnappen. Scheinen irgendwelche fehlgeleiteten Mutterinstinkte zu sein.
Sonst lerne ich noch, und schreibe ne Hausarbeit über A Clockwork ORange (FIlm). Das ist eigentlich ganz spannend, aber aufgrund der Tatsache des Arbeitens nebenher doch recht stressig. Bin halt eher faul und möchte mir für alles viel Zeit lassen.
So, hab ja wie gesagt nicht viel interessantes zu berichten. Deshalb nur kurz.

gruß Lisa