Adelaide und Uni
Tag 2 fing dann mit einer Vorstellung der Uni und Stadt an. Das mache ich auch mal an dieser Stelle:
Adelaide ist die trockenste Stadt, des trockensten Bundesstaats (South Australia), des trockensten Kontinents der Welt. Wasser ist hier echt ein Problem und entsprechend oft ist das ein ausgezeichnetes Smalltalk-Thema. Verrückt ist, dass hier trotzdem jeder einen Vorgarten hat, der jede Nacht bewässert wird und überall Fontänen stehen. Irgendwie schizophrene Diskussion…
Es handelt sich mit ca. eine Millionen Einwohnern um die fünftgrößte Stadt Australiens (neben Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth). Da hier alle ein Einfamilienhaus besitzen und es praktisch keine hohen Gebäude gibt, ist der Flughafen ziemlich in der Stadtmitte und die Stadt erstreckt sich über ein riesiges Gebiet.
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Zudem scheint South Australia das Haupteinzugsgebiet von Deutschen Einwanderern gewesen zu sein, weshalb hier jeder ein paar Deutsche Wurzeln vorzuweisen hat und mit ein paar Brocken Deutsch um sich zu werfen weiß. Dadurch sind hier Deutsche Studenten auf dem Wohnungsmarkt recht beliebt, was natürlich keine negative Überraschung war.
Das Wetter ist noch immer sehr schön, aber der Restsommer hat es echt in sich hier. Die Nachmittage sind teilweise unerträglich heiß und abends sinkt dann die Temperatur sehr rasch von 30° auf 5°, was einen echt frösteln lässt, vor allem wenn man den ganzen Tag nur mit kurzen Sachen und Flip-Flops rumgelaufen ist.
Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, ganz anders als bei uns also. Böse Zungen könnten jetzt auch Oberflächlichkeit vorwerfen, aber das ist eine Diskussion, die ich vielleicht später weiterführe.
Interessant ist hier auch das Vermietungssystem, denn die Mieten werden hier wöchentlich berechnet, wodurch man recht kurzfristig einziehen kann. Vorzeitiges Ausziehen ist dann wieder nicht so einfach, wenn man für einen bestimmten Zeitraum zugesagt hat. Man muss oftmals eine Kaution von bis zu sechs Wochenmieten hinterlegen. Insgesamt läuft alles hier sehr locker ab und niemand achtet so genau auf die Details. Mündliche Vereinbarungen einzuhalten, gilt hier als Selbstverständlichkeit. Hoffentlich kommen die nie nach Deutschland…
Die University of Adelaide ist ziemlich zentral gelegen. Die ganzen Physik- und Mathegebäude sind auf einem Campus. Es ist also wie in Stuttgart, dass ich mich nur in sehr wenigen Gebäuden aufhalte. Die Studenten werden hier als Kunden gesehen, die man zufrieden stellen möchte, was bei den hohen Studiengebühren auch verständlich ist. Das hat zur Folge, dass die gesamte Verwaltung freundlich ist und man nie ein verärgertes oder gar mürrisches Gesicht sieht. Sehr angenehm, wenn man an Deutsche Unis denkt.
Außerdem fällt auf, dass die australischen Studenten hier sehr zielstrebig und auf ihr Studium fixiert sind, da sie die hohen Kosten rechtfertigen müssen und schnell fertig sein wollen. Fast jeder arbeitet hier auch nebenher.
Bei der Kurswahl gibt es Units für jeden Kurs und als Vollzeit-Student sollte man 12 davon belegen, mindestens aber 9. Ich habe genau 12 davon belegt und höre dieses Semester:
Computational Physics, Nuclear Radiaton Physics, Astrophysics, Physical Optics und Introduction to Comparative Politics. Den letzten Kurs habe ich wegen der Sprache gewählt, weil man sich dort weit mehr artikulieren muss als in einem Physikkurs.
2 comments:
Danke für die Berichte und den Link und willkommen in der Bloggergemeinde und bei den Politikwissenschaftlern, wie ich sehe. Weiter so!
Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website michaelinaustralien.blogspot.com Links tauschen
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